Patienteninfo

Bipolare Störung - Das Leben als Achterbahnfahrt.

Zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt – Menschen mit einer Bipolaren Störung (auch als manisch-depressive Erkrankung bekannt) fallen oft ohne nachvollziehbaren Grund von einem Extrem ins andere. Betroffene leiden unter völlig übersteigerten, phasenweise verlaufenden Stimmungsschwankungen. Sie können abwechselnd Glücksgefühle und Gefühle der Trauer und Verzweiflung durchlaufen, wobei dazwischen immer wieder Perioden mit ausgeglichener Stimmung liegen können. Aufgrund dieses ständigen Wechsels zwischen Manie und Depression lässt sich der gewöhnliche Alltag oftmals kaum bewältigen.

Bipolare Störungen gehören zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen in Deutschland. Ca. 1,5 bis 5 Prozent unserer Bevölkerung sind von diesem Leiden betroffen, schätzt die Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störungen. Ein zwanzigfach erhöhtes Suizidrisiko im Vergleich zur Normalbevölkerung sei bei der Bipolaren Störung leider Realität. Realität ist demnach auch, dass nur wenige Betroffene um ihre Krankheit wissen und einen Arzt aufsuchen. Dabei könnten eine rechtzeitige Diagnose und eine gezielte Behandlung den Krankheitsverlauf erheblich verbessern. Allerdings kann eine Diagnose nur im Rahmen einer intensiven Befragung des Erkrankten, manchmal auch der nächsten Angehörigen, erfolgen.

Je nach Art der Krankheitsepisoden und ihrer Ausprägung unterteilen Experten die Bipolaren Störungen in die:

Die Behandlung der Bipolaren Störungen verfolgt im Wesentlichen die drei Ziele der Akutbehandlung, der Erhaltungstherapie sowie der Rückfallvorbeugung (Prophylaxe). Ziel der Akutbehandlung ist es, Patienten aus ihrer manischen, hypomanischen, depressiven oder gemischten Krankheitsepisode zu befreien, den akuten Leidensdruck zu reduzieren und die Krankheitseinsicht des Patienten wiederherzustellen. Nach Eintritt einer deutlichen Besserung der Krankheitssymptome erfolgt i. d. R. die Erhaltungstherapie, deren Ziel eine Stabilisierung der noch etwas unsicheren Situation des Patienten sowie die Verhinderung eines direkten Rückfalls ist. Abschließend gilt es meist, auf lange Sicht künftige Krankheitsepisoden zu verhindern und den Patienten wieder so vollständig wie möglich sozial und beruflich zu integrieren.

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